Fotograf in der Nähe | Hochzeitsfotograf | München | Nürnberg

Die Zeit rennt - in zweierlei Hinsicht

Ja Moinsen!

Immer noch hier? Immer noch nicht genug von meinem Gesabbel? Dann bitteschön. Viel Spaß mit den folgenden Zeilen.

Wann hatte ich eigentlich den letzten Beitrag geschrieben? 31.08. - Na, dass doch länger her als ich dachte. Entschuldigt also bitte die unverschämt lange Wartezeit und die damit verbundenen Qualen die ihr durchleben musstet. Ohne Mist. Tut mir voll Leid.

Jetzt gehts aber wirklich los

Die Zeit hier an Bord verfliegt jeden Tag schneller. Ich bin schon drei Monate an Bord. Das macht sich vor allem beim Sonnenunter- und Aufgang bemerkbar. Also eher natürlich beim Untergang, da ich den Aufgang zumeist verpenne. Aber während die Sonne zu Beginn meines Einsatzes sich gegen 22.30/23.00 Uhr hinter dem Horizont versteckte und es erst gar nicht richtig dunkel wurde, verschwindet unser kleiner Kutter nun schon gegen 19 Uhr in völliger Dunkelheit. Interessant wird es aber erst im November/Dezember. Dann ist hier um 16 Uhr Feierabend mit Sonnenschein.

Drohenenflug

Einer der wohl positivsten Erfahrungen an Bord, war die Tatsache, dass ich meine neue Drohne hier in die Luft schießen durfte. Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen aus den schönsten Aufnahmen ein kleines Video zu erstellen. Wer sich also kurz von dem bisherigen eher langweiligen Lesestoff erholen möchte, darf sich nun zurücklehnen und genießen.

Es bleit zu hoffen, dass es bald heißt “We are back!”

Jetzt kommen wir auch zu dem spannenden Teil: Die AIDAblu macht sich derzeit auf den Weg nach Italien, um dort die ersten Reisen nach oder besser gesagt während dieser sch*** Zeit zu bestreiten. Wenn die Konzepte greifen und die ersten Reisen mit Landgang erfolgreich geschafft sind, sehe dem nächsten Jahr durchaus positiv entgegen. Mein nächster Einsatz ist nämlich für die AIDAsol ab Mitte Januar geplant. Nach zwei Verträgen in völliger Einsamkeit, wird es definitiv Zeit für Action!

Was bei uns sonst noch so los ist

Aber erstmal zurück zur AIDADiva. Die wohl spannendste Aktion war unser Loading am 03.09, bzw. was heißt hier unser Loading. Wir haben Loading für alle Schiffe in Skagen (also von AIDA) aufgenommen, damit wir für die Company etwas Geld sparen. Mehr als 70 vollgepackte Paletten haben wir uns in den Bauch gepackt, die eigentlich überhaupt nicht zu uns gehören. Mehr als 40 Tonnen Ware. Könnt Ihr euch nicht vorstellen? Müsst ihr aber, denn Bilder habe ich leider nicht :-). Am nächsten Tag hieß es dann alle Paletten auf die anderen Schiffe bringen. Nun kommt der Haken an der Sache: Das geht nämlich nicht mit Palette für Palette. Alle Paletten mussten entpackt werden und in die Tenderboote geladen werden und auf den anderen Schiff wieder entladen und wieder auf Paletten gepackt werden. Also musste jeder Karton, jeder Kartoffelsack angepackt werden und verladen werden. So hieß es im Akkord Kisten und Säcke wuchten. Eigentlich kaum vorstellbar, aber wenn alle mit anpacken ist auch diese Aktion schneller erledigt als gedacht. Noch am frühen Nachmittag waren alle 40 Tonnen Ware wieder runter von unserer kleinen Diva und unsere Gänge wieder frei. Und auch wenn es anstrengend war, sind solche Tage eine schöne Abwechslung zu dem sonst manchmal tristen “Corona-Alltag”. Generell haben wir immer mal wieder Besuch von den anderen Schiffen erhalten, die sich diverse Artikel geschnappt haben. Manchmal hab ich das Gefühl, die AIDAdiva ist ein schwimmendes Warenhaus. Shop, Spa, Entertainment, Housekeeping und und und… alle haben sich bedient. Mehrmals. Sollte die DIVA nächstes Jahr wieder auf Reisen gehen, muss erstmal kräftig aufgefüllt werden. Vorteil für die Gäste: Alles neu! Und neu ist bekanntlich immer besser.

So - was noch. Ihr wolltet schon immer mal wissen wir kleinere Dinge zu anderen Schiffen bringen, falls es mal wieder schneller gehen muss oder wenn die See zu rau ist, um eines unserer eigenen Tenderboote zu schicken?

WhatsApp Image 2020-09-30 at 21.25.10.jpeg

Ja - Wir haben tatsächlich einen kleinen Test zur 2,5 km entfernten AIDAperla gebracht. Ich hatte natürlich die Hosen etwas voll. Neue Drohne. Windig. Landen auf einem anderen Schiff, dass sich natürlich bei dem Wind auch entsprechend bewegt. Aber ich hatte Bock! Also ein bisschen Klebeband hier und da und ab gings! Nach nur wenigen Minuten, war AIDAperla schon erreicht und ich konnte die Drohne tatsächlich crashfrei im FKK Bereich landen. Dann war die Verbindung weg. Für mich eigentlich fein, denn dann muss ich die Drohne nicht zurückfliegen und lasse sie mir irgendwann die nächsten Tage mitbringen. Aber dann war das Signal doch zurück und ich startete die Drohne aus der Hand eines Kollegen auf AIDAperla und machte mich auf den Weg zurück. Jetzt hieß es nur noch hoffen, dass ich das richtige Schiff angepeilt hatte, denn hier liegen ja noch ein paar Kollegen. Auch wenn ihr jetzt vielleicht doch noch auf das große Unglück wartet, muss ich euch enttäuschen. Alles hat perfekt geklappt. Man erlebt eben immer wieder was Neues. Für alle Beteiligten eine noch nicht erlebte Situation. Video ist in Arbeit.

Verfressener alter Sack

Das Essen ist nach wie vor viel zu gut. Ich fresse mich hier am laufenden Band voll. Das Problem ist, man kann einfach nicht Nein sagen. Ich mein nur ein Beispiel von heute: Frühshoppen mit Weißwurst und Brezen, Hendl und Pommes, Germknödel mit Vanillesauce und Abends dann Rinderfilet mit Kartoffelgratin. Ich mein!? Soll ich das einfach liegen lassen? Aber wie immer versuche ich es morgen wieder! Auch versuche ich es wie jeden Tag morgen wieder mit Sport. Ob das klappt, bleibt abzuwarten. Bisher hab ich es meist auf morgen verschoben. Aber vielleicht werde ich dann am Dienstag erwachsen und werde diszipliniert. Die Uhr schlägt nämlich schon 30!

Junge Junge. Also ich 16 Jahre alt war, waren die mit 30 die alten Vollidioten, deren Leben quasi schon vorbei ist. Jetzt denkt man sich eher: Ach bis 50 kann ich schon noch Gas geben. Aber ich bin dennoch gespannt, was sich die nächsten Jahr noch so tut. Bisher kann ich auf eine Zeit zurück blicken, in der ich fast immer genau das gemacht hab, was mir Spaß macht. Und auch wenn es sich nur schwer vollstellbar ist, dass die Zeit hier an Bord gerade erfüllend ist, bereue ich die Entscheidung kein Stück. Zuhause hätte mich die Kurzarbeit wahrscheinlich voll erwischt und ich hätte ganz schön in die Röhre geschaut. Solange dieser Virus noch aktiv ist, könnte es mich besser nicht treffen. Meine Lebensunterhaltskosten belaufen sich derzeit auf unter 200 Euro im Monat. Also sprich ich zahle für Wohnung, Auto, Sprit, Versicherung, Freizeit, Essen, Trinken und Vollräusche an der Bar nicht mehr als 200 Euro im Monat. Da bleibt also gut was über um ein bisschen Geld zu sparen, um dann die Zeit zu genießen, wenn dieser Albtraum bald vorbei ist.

In diesem Sinne wird am Dienstag erstmal wieder schön gesoffen und der Sport verschoben und sich auf den Kater am nächsten Tag erstmal schön vollgefressen. Dann ist wäre schon wieder Donnerstag. Special Tag. Also irgendwas geiles zu Essen, dass man nicht einfach liegen lassen kann. Ihr merkt also: Teufelskreis.

Ich hoffe Ihr habt weniger schlimme Probleme. In diesem Sinne, lasst euch nicht ärgern und bis bald!

Teilen